Input Block 3, 2016

Regulierungen für Prostitutionsstätten, Baurecht, Stadtplanung, Konzessionierung
Diese Thema findet mittlerweile kaum Platz mehr in den Verhandlungsrunden um das ProstSchG und in der öffentlichen Diskussion. Einer der Grunde dafür ist wahrscheinlich, dass die Hintergründe sehr unverständlich sind. So bleiben die Diskussionen an der Oberfläche und verschanzen sich hinter dem Schlagwort: Verbesserung der Arbeitsbedigungen und mehr Sicherheit. Die Hintergründe und alles was als Rattenschwanz an dem Thema hängt ist kaum bekannt. Es geht hier um das Zusammenspiel von zwei sehr komplizierten Rechtsgebieten, Baurecht und Gewerberecht. Beispiele aus Wien sollen aufzeigen, was die dort vor kurzen in Kraft getretene Bordell-Konzessionierung für Auswirkungen für die Branche hatte. Es kam u.a. zu Massenschließungen guter kleiner Arbeitsplätze.
Vorträge
10:15 - 11:30
Andreas Baldow
(Gruppenleiter der Stadtplanung,
Berlin Tempelhof-Schöneberg
AG 1 – Bauberatung,
planungsrechtliche Stellungnahmen)
Wenn die angedachten gesetzlichen Regelungen exakt so in Kraft treten, dann werden ca. 80% der Bordelle (Prostitutionsstätten) schließen müssen, weil sie im falschen Stadtplanungsgebiet liegen. Auch wenn diese schon sein 20 Jahren beschwerdefrei arbeiten wird es wohl keinen Bestandsschutz geben können. Herr Baldow sieht dieser Entwicklung mit Bangen entgegen und wird die Hintergründe erklären.
Christian Knappik
(Senioradmin von sexworker.at, Internetplattform und Online-Anlaufstelle für Sexarbeitende und Interessierte)
Christian Knappik schildert uns an Hand verschiedener Beispiele, wie willkürlich die Behörden bei der Genehmigung eines Bordells in Wien agieren und wie schwierig es auch für seriöse Betreiber ist, einen Betrieb genehmigt zu bekommen. Auch zeigt er sehr lebhaft auf, dass die dortige Konzessionierung nicht zur Verbesserung der Arbeitsbedienungen und zu Rechtssicherheit geführt hat, sondern das Gegenteil bewirkte.
Workshop
15:00 - 16:30
zu erarbeiten im Workshop:
- Erstellung eines Infotextes um das Thema verstehbar zu machen
- Handlungsansätze als Vorgabe für die Bundesländer
- wie kann die Brisanz des Themas publik gemacht werden?
Moderation:
Johanna Weber
(Moderationsausbildung,
Landesprecherin Berlin des BesD,
Sexarbeiterin und Betreiberin einer
Prostitutionsstätte in Berlin)

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