Wie kam es zur Idee für den Sexarbeits-Kongress?
Das Bündnis der Fachberatungsstellen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter (bufaS e.V.) richtet einmal pro Jahr eine Fachtagung aus, welche nicht nur der eigenen Fortbildung dient, sondern auch andere, mit der Prostitution in Zusammenhang stehende Berufsgruppen und Interessierte mit einbezieht. Die Fachtagung 2014 sollte turnusgemäß von der Beratungsstelle, Hydra, in Berlin ausgerichtet werden.
Noch bevor die konkreten Planungen begannen regte der Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) eine gemeinsame Tagung mit politischen Schwerpunkt an. Berlin als Sitz der Bundesregierung bot sich an für einen solchen Kongress, der die aktuell geführte politische Diskussion in Austausch mit den in der Sexarbeit Tätigen bringt.
Es soll dabei um die Darstellung von Fakten und Inhalten gehen, aber auch um die Ausarbeitung von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit als Grundlage für politische Entscheidungen.
Es geht beim diesjährigen Kongress nicht nur um Bildung und Informationsfluss, sondern auch um die Entwicklung von konkreten kurz- und mittelfristigen Handlungsoptionen. Gemeinsam mit allen Beteiligten soll konstruktiv an Lösungen gearbeitet werden.
Der Sexarbeits-Kongress geht über drei Tage, welche jeweils auch einzeln besucht werden können. Wobei es beim dritten Tag einen beschränkten Zugang gibt.
Der Titel der Veranstaltung ist „Sexarbeit in Zeiten der Bewegung“.
Es soll hier um geänderte Bedürfnisse und Wahrnehmungen gehen und an Konzepten für die Zukunftsfähigkeit der Branche Sexarbeit gearbeitet werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bestrebungen zur Änderung des Prostitutionsgesetzes und zur Einführung verschiedener Sondergesetze, wird es einen direkten Dialog mit den beteiligten Politkern geben.
Der
zweite Tag (Workshop-Tag) ist auf 130 Teilnehmer_innen beschränkt. BufaS-Mitglieder und Sexarbeiter_innen haben dabei Vorrang. Weitere Interessierte sind aber herzlich willkommen.
ACHTUNG 2. TAG AUSVERKAUFT!
Der
dritte Tag (Mitglieder-Tag) soll genutzt werden, dass sowohl der Berufsverband als auch bufas die gewonnenen Erkenntnisse in ihre Arbeit integrieren können. Es werden jeweils Mitgliederzusammenkünfte stattfinden. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Außerdem tagt am dritten Tag die jüngst gegründete Forscherinnengruppe Sexarbeit unter der Leitung von
Christiane Howe, welche offen ist für weitere interessierte Forscher und Forscherinnen auch aus anderen Regionen Deutschlands, die zu deinem Thema arbeiten oder gearbeitet haben.
Der Ort wird aus Diskretionsgründen nur den angemeldeten Teilnehmer_innen mitgeteilt.
BufaS vereint deutschlandweit Organisationen, die in der direkten Beratung von Sexarbeitern tätig sind. Ziel des Bündnisses ist die nachhaltige Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeiter_innen. Im Beirat befinden sich auch aktive Sexarbeiterinnen, und es gibt eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Berufsverband.
Der Zusammenschluss der, sich heute Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) nennt, entstand im Herbst 2012. Mitglied kann jede in der Sexarbeit aktuell oder ehemals tätige Person werden. Betreiber_innen, die selber mitarbeiten oder Sexarbeitserfahrung haben, dürfen Mitglied sein.
Ziel ist es, die berufsständischen Interessen gegenüber Politik, Justiz, Polizei, Gesundheitsämtern, Presse und Öffentlichkeit zu vertreten.
BufaS und BesD sehen großen Bedarf nach Sachinformationen über die Sexarbeit. Das aktuell von den Medien gezeichnete Bild über die Branche vermittelt den Eindruck, ganz Deutschland sei ein Eldorado für Menschenhändler und Prostitution sei immer gleich Ausbeutung und Zwang. Es kommt dabei von der Politik zu gutmeinenden Regulierungsvorhaben, die leider an der Lebenswirklichkeit der Branche völlig vorbei gehen.
Wir wollen uns aktiv mit diesen Thesen und den Realitäten dahinter beschäftigen und einen Beitrag dazu leisten, dass gemeinsam sinnvolle Lösungen dazu erarbeitet werden können.
Unterstützung für den Sexarbeits-Kongress kommt von der schon erwähnten Forscherinnengruppe Sexarbeit in Berlin. Zugehörige dieser Gruppe sind Wissenschaftlerinnen und Studentinnen, die sich mit dem Thema Sexarbeit beschäftigen oder beschäftigt haben. Der offene Zusammenschluss steht natürlich auch männlichen Forschern offen.
Wir werden unterstützt!
Vielen Dank an die folgenden Organisationen für ihre grossartige Unterstützung:
1.Tag:
Politik-Tag
ZIEL: Aufklärung und fundierte Sachinformationen
HAUPTZIELGRUPPE: Politiker, Presse, Polizei, Gesundheitsämter,
Interessierte Öffentlichkeit
2.Tag:
Workshop-Tag
ACHTUNG: Der Workshop Tag ist schon komplett ausgebucht!
ZIEL: fundierte Sachinformationen und ergebnisorientierte Arbeit an speziellen Themen
HAUPTZIELGRUPPE: Fachpublikum
METHODE: Workshops und moderierte AGs
3.Tag:
Mitglieder-Tag
ZIEL: Konkretes Arbeiten am Thema „Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit in Deutschland“, Positionsbestimmung der beiden Verbände
HAUPTZIELGRUPPE: Mitglieder des
bufas, des
BesD und der Forscherinnengruppe Sexarbeit (Gäste nur mit
Anmeldung, neue Mitglieder, interessierte Beratungseinrichtungen, alle Sexarbeiter_innen und Forscher_innen sind herzlich willkommen)
METHODE: Plenum, Kleingruppen, Vernetzung im Abschlussworkshop
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